Nach seiner Ausbildung zum Drechsler zog Heinrich Wilhelm Calberla 1796 nach Dresden, wo er eine Werkstatt und Handlung für Drechslerwaren eröffnete. 1817 investierte er in eine Zuckersiederei und baute diese zu einem der ersten Industriebetriebe in Dresden auf. Die Siederei wurde sukzessive erweitert und man verkaufte später auch Farin- und Aniszucker, Sirup und Konfitüren. Calberla legte auf diese Weise den Grundstein für die bedeutende Süßwarenindustrie in Dresden.
Als wirtschaftlich erfolgreicher Unternehmer gehörte Calberla zudem 1820 zu den Mitbegründern der „Elb-Westindischen-Seehandlungs-Compagnie“, die den sächsischen Überseehandel ankurbeln wollte. Sein Interesse am Überseehandel führte auch dazu, dass er 1834/1835 ein Fracht-Dampfboot bauen ließ, welches mit einer englischen Dampfmaschine betrieben wurde. Mit dem Fracht-Dampfboot bewies er, dass Dampfschiffe die obere Elbe befahren konnten. Calberla etablierte damit den Dampfschiffverkehr, der Dresden mit Hamburg und der Nordsee verband.
Im Jahr 1836 verstarb Calberla. Sein Sohn leitete die Zuckersiederei noch bis 1840, danach wurden die Gebäude verkauft und umgebaut. Trotz dieser verblassten Spuren ist und bleibt Calberla eine wichtige Leitfigur der Frühphase der Industriellen Revolution in Sachsen.
Die Sächsische Biografie erinnert anlässlich seines 250. Geburtstages an den Dresdner Unternehmer Heinrich Wilhelm Calberla:
- Artikel zu Heinrich Wilhelm Calberla in der Sächsischen Biografie
- Literatur über Heinrich Wilhelm Calberla in der Sächsischen Bibliografie
Die Biografie des Monats Juni 2024 wurde von Rebekka Schroeder im Rahmen ihres Schulpraktikums am ISGV recherchiert und verfasst.