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Sächsische Biografie: Biografie des Monats (Mai 2023)

Monumentalität und Moderne – der Architekt Rudolf Bitzan (1875–1938)

„Wie ein feierlicher Palast aus einer anderen Welt“, lobte die Presse im Jahr 1913 Rudolf Bitzans Entwurf für das Dresdner Schauspielhaus. Mit diesem monumentalen Gebäude belegte er den dritten Platz des Planungswettbewerbs. Gewonnen hatte diesen ein Entwurf seines ehemaligen Arbeitgebers Lossow & Kühne, auch wenn es diesem gemäß Presse an „künstlerisch belebenden Schwung“ fehlte. Der 1875 im nordböhmischen Wartenberg (tschech. Stráž pod Ralskem) geborene Architekt ging 1898 – nach einem Studium in Reichenberg (tschech. Liberec), praktischer Tätigkeit bei verschiedenen Baumeistern und Architekten und weiteren Zwischenstationen – zunächst nach München, wo für ihn künstlerisch prägende Jahre folgten. 1903 wurde Bitzan Mitarbeiter im Dresdner Architekturbüro Lossow und Viehweger (später Lossow und Kühne), wo er zuletzt als Chefarchitekt tätig war. Aufgrund eines Streits mit dem Unternehmen um die Urheberschaft des Siegerentwurfs für den Leipziger Hauptbahnhof machte Bitzan sich 1909 mit einem eigenen Architekturbüro in Dresden selbstständig. Der Architekt, dem immer wieder künstlerische Begabung und ausgezeichnete Fähigkeiten bescheinigt wurden, prägte mit seinem Stil zahlreiche Bauten in Sachsen und im nordböhmischen Raum. Eine besondere Wirkung entfaltete Bitzan für die 1921 gegründete Stadt Freital, deren Charakter er entscheidend formte, weshalb er als Planer des „neuen Freitals“ bekannt ist.

Dem zu Lebzeiten hochgelobten Architekten Rudolf Bitzan widmen wir die aktuelle Biografie des Monats.

 

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