SAXORUM, Sächsische Landeskunde, digital

Sächsische Biografie: Biografie des Monats (Oktober 2022)

Gemeindepfarrer und sächsischer Landeshistoriker – Leo Bönhoff (1872-1943)

Während Leo Bönhoff als evangelischer Pfarrer in Pleißa bei Chemnitz, Annaberg und Dresden wirkte, hat er in vier Jahrzehnten weit mehr als 200 Texte zur Geschichte Sachsens veröffentlicht. Bönhoff interessierte sich für die zentralen Themen, die auch bei der professionellen Geschichtsforschung seiner Zeit im Fokus standen: Die Auswirkung der mittelalterlichen Missions- und Siedlungsgeschichte auf die langfristige Entwicklung der kirchlichen und weltlichen Verhältnisse in Sachsen sowie die Reformationsgeschichte. Auch viele seiner Arbeiten zur Geschichte der Orte und Burgen vor allem im Erzgebirge und seinem Vorland sind für die dortige Heimatforschung bis heute grundlegend. Bönhoff war aber auch ein sehr aktiver Seelsorger. Als Zeuge tiefer historischer Umbrüche suchte er nach Antworten auf die Probleme seiner Zeit. So verband sich bei Bönhoff auf klassische Weise der Beruf des Pfarrers mit einer forschenden landes- und heimatgeschichtlichen Tätigkeit auf hohem Niveau.

Aus Anlass seines Geburtstags vor 150 Jahren am 2. Oktober 1872 erinnern die Sächsische Biografie sowie ein Workshop am 7. Oktober 2022 in Dresden an einen der wichtigsten und produktivsten sächsischen Kirchen- und Landeshistoriker der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Auf Saxorum wird anlässlich des Kollquiums eine Themenseite mit der Bibliografie der Werke Bönhoffs veröffentlicht.

Die Sächsische Biografie ist ein Projekt des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV).

(Autor: Joachim Schneider)

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