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Sächsische Biografie: Biografie des Monats (August 2021)

Anna Löhn-Siegel (1825-1902)

Mehr als zwei Jahrzehnte begeisterte sie das Dresdner Publikum mit ihrer Schauspielkunst: Anna Löhn-Siegel (1825-1902) war nicht nur geschätzte Charakterdarstellerin am Hoftheater, sondern auch Schriftstellerin und Frauenrechtlerin. Schon früh schrieb sie eigene Geschichten und verfolgte ihr Vorhaben, zum Theater zu gehen. Ihr erstes Engagement am Deutschen Theater in Posen (poln. Poznań) und die anschließende Zeit als Wanderschauspielerin zeigten Anna Löhn-Siegel aber auch die Schattenseiten der Bühnenarbeit als Frau in der Mitte des 19. Jahrhunderts, wie sie später in ihren Memoiren festhielt: Hungerlohn, ständiges Rollenlernen bei ständigem Reisen, Intrigen, Korruption und nicht zuletzt sexuelle Ausbeutung prägten ihre Lehrjahre. Nach ihrer Heirat 1872 war sie hauptsächlich schriftstellerisch tätig, schrieb für verschiedene Zeitungen und legte Beiträge zur Frauenfrage vor. Anna Löhn-Siegel beließ es aber nicht bei Worten: Sie engagierte sich beim Allgemeinen Deutschen Frauenverein und rief den Ersten Dresdner Frauenbildungsverein ins Leben, der Frauen zu beruflichen Qualifikationen verhelfen sollte, um ihnen so den Weg in ein selbstständiges Leben zu ermöglichen.

Die Sächsische Biografie erinnert mit einem neuen Artikel von Eva Chrambach an die bedeutende sächsische Schauspielerin, Schriftstellerin und Frauenrechtlerin.

(Autorin: Dörthe Schimke)

Die Sächsische Biografie ist ein Projekt des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV).

 

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